Black XS Potion – Viel leidenschaftlicher Lärm um nichts
Es ist immer wieder eindrücklich zu sehen, wie viele Versionen des selben Dufts gewisse Labels auf den Markt bringen. Black XS Potion ist sicher der dritte oder vierte Duft der Black XS Kollektion. Der grundlegende Gedanke hinter dem Duft ist wie immer Rock ’n‘ Roll mit einer guten Dosis sexy Leidenschaft. Ein grenzenloser Liebestaumel zweier „Rockstars“ mit der Erklärung „Mit dir kann ich nicht leben, aber auch nicht ohne dich.“ Da mangelt es nicht an Pathos und Drama. Schwarze Magie, Rockliebe und Gefahr sind die Schlagworte der Pressemitteilung. Interessant, dass bei all dieser „gefährlichen Liebe“ solch durchschnittliche und zahme Düfte herausgekommen sind.
Die Flakons sind wirklich schön gelungen. Basierend auf den Original Black XS Flakons wurde ein schönes, schlichtes, schwarz glänzendes Fläschchen mit rotem „Wachssiegel“ aus Glas kreiert. Vor allem dieses dreidimensionale Siegel sieht sehr schön aus.  Black XS Potion für Sie (75 Franken) beginnt sehr vielversprechend mit Grapefruit, zitrischen Noten und vielen Rosen. Die ersten zehn Minuten sind herrlich und überraschend: floral, leicht und fruchtig. Und dann plötzlich verschwinden Rosen und Zitrusfrüchte und übrig bleibt warmes, süsses Sandelholz. Und das ist es dann auch schon. Das Eau de Toilette gibt unglaublich Gas in den ersten paar Minuten, um dann förmlich komplett zu verpuffen. Nach einer Stunde ist praktisch kein Duft mehr zu erkennen. Eine echte Enttäuschung nach dem vielversprechenden Auftakt.
Der Duftverlauf bei Black XS Potion für Ihn (86 Franken) ist praktisch identisch: Zehn Minuten volle Power und dann warme, süsse Langeweile und bald nichts mehr. Der Unterschied liegt in der Kopfnote, denn für mich stinkt diese zum Himmel. Wacholderbeeren und Absinth mögen eine rockige Kombination sein. Sie riechen schwer und animalisch, was ja eigentlich zu der wilden, harten Black XS-Marke passt. Aber für mich stimmt dieser Auftakt überhaupt nicht. Nach ein paar Minuten ist aber auch dieser Spuk vorbei und zurück bleibt die langweilige Wärme von Cashmeran-Holz und Cistus absolue mit der Süsse von Rum. Alles sehr coole Noten, nur den gewünschte Effekt bringen sie nicht. Von einem gefährlichen Liebegebräu habe ich mir einiges mehr erhofft.
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