L’Adoné Gold und Azure Parfums – Exklusive Schweizer Nischenparfüm
Ich liebe Nischenparfüms, die sich von all den anderen Allerwelts-Parfüms abheben. Sie sind oft origineller und interessanter. Und wenn die Parfüms dann noch aus der Schweiz kommen, wird es richtig interessant. L’Adoné sieht Parfüms als Kunstwerke und will mit den Düften alle Sinne ansprechen. Die Parfüms sind unisex, werden in Zürich entwickelt und im berühmten französischen Grasse produziert. Sie sollen bis zu 24 Stunden auf der Haut halten (das tun viele meiner anderen Düfte auch) und sind ausgesprochen exklusiv verpackt. Und für das zahlt man 280 Franken pro Flakon. Kommt nah an die „Autsch“-Grenze heran. Aber wie riechen die exklusiven Parfüms.
Beide Düfte sind sehr angenehm, auch wenn ich den Auftakt von Elenya Azur mit Teakholz, violetten Rosenblättern, Safran und Elemiharz erst irgendwie gar nicht mag. Danach wird der Duft aber crèmig, holzig und ganz klar unisex. Kein Wunder, mit einer Herznote, die Sandelholz, leicht animalisches Adlerholz (Oud) und Tolu-Balsam enthält. Der Abgang mit Eichenmoos, grauem Ambra, Ledernoten und Tabak, gefällt mir besonders gut. Jetzt ist der Duft leicht maskulin, warm und würzig.
Elenya Gold riecht für mich eigentlich ebenso holzig-warm, enthält aber noch blumige Komponenten mit schwarzer Orchidee, sizilianischer Bergamotte, umgarnt von weissen Zitronenblüten und einem würzigen Tropfen Kardamom. Bergamotte mag ich weiterhin nicht, aber diese Note verflüchtigt sich bald. Die Herznote ist schön crèmig, dank Milchschaum, weissen Hölzern (Sandelholz), Monoi und Iris. Auch der holzige Abgang mit Sandelholz, Moschus, Vetiver, Zitronenholz und Kokosnuss ist sehr harmonisch.
Beide L’Adoné sind runde, gut gemachte Kompositionen. Sie sind ausgewogen und extrem tragbar. Ich bin sicher, dass sie die erlesensten Inhaltsstoffe enthalten. Aber bei Nischenparfüms bevorzuge ich etwas mehr Kreativität und Innovation. Vor allem bei einem Preis von 280 Franken.
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