Guerlain Mitsouko – Einer der ganz grossen ParfĂŒm Klassiker
Vor einigen Monaten habe ich eine grosse Bestellung beim ParfĂŒmmĂŒsterchenversand Perfumed Court aufgegeben. Leider sind aber die MĂŒsterchen beim Umzug im Chaos untergegangen und erst kĂŒrzlich wieder aufgetaucht. Bei den DĂŒften handelt es sich hauptsĂ€chlich um jene, die vom ParfĂŒmkritiker Luca Turin und seiner Partnerin Tania Sanchez mit der 5-Stern Bestnote ausgezeichnet wurden. Kaum ein anderer Duft wird von Luca Turin so hoch gelobt wie Guerlains Klassiker Mitsouko. Er nennt ihn sogar seinen absoluten Lieblingsduft.
Mitsouko ist einer der ganz grossen ParfĂŒm-Klassiker unserer Zeit. Der Duft wurde bereits 1919 von Jacques Guerlain kreiert (dem 3. MeisterparfĂŒmeur von Guerlain; das Unternehmen wurde 1828 gegrĂŒndet). Der Name Mitsouko ist japanischer Abstammung und könnte aus dem Buch La Bataille von Claude Farreres stammen, in welchem Mitsouko die japanische Geliebte eines britischen Marine Offiziers ist. Es wird aber auch spekuliert, dass Mitsouko die japanische Geliebte von Herrn Guerlain war. Der Name verleit dem Duft auf jeden Fall eine exotische und mysteriöse Aura.
Wenn ich Mitsouko rieche, fĂŒhle ich mich fast von seiner schweren und ĂŒppigen Blumigkeit erschlagen. Dabei hat Mitsouko neben Rose und Jasmin mit Bergamotte und Pfirsich auch fruchtige Noten. Ich rieche leider aber hauptsĂ€chlich Jasmin und zwar JASMIN in Grossbuchstaben und mit 10 Ausrufezeichen. Ich kriege langsam das GefĂŒhl, dass ich den Duft der weissen BlĂŒte nicht mag und dieses Vorurteil meiner Nase alle jasminhaltigen ParfĂŒms verleidet. Denn eigentlich ist Mitsouko ein Meisterwerk; der klassische Chypre Duft aus Bergamotte und Labdanum (Harz von ZitronenbĂ€umen) getragen von einer Basisnote aus holzigem Eichenmoos.
Viele ParfĂŒms basieren heute auf der klassischen Chypre Formel, so auch der Klassiker Chanel No 5. Ich weiss die geschichtliche Relevanz vom Ur-Chypre Mitsouko zu schĂ€tzen und verneige mich vor einem Duft, welcher eine 90-jĂ€hrige Karriere hinter sich hat. Mir persönlich ist Mitsouko aber zu mĂ€chtig, wie ein riesengrosser Strauss ĂŒppiger weisser Blumen. Allerdings kann es gut sein, dass ich einfach noch nicht reif genug bin, um Mitsoukos Reizen zu verfallen. Ich werde mein MĂŒsterchen auf jeden Fall behalte â einen Duft, der sich Luca Turins LieblingsparfĂŒm nennen darf, verschmĂ€ht man nicht einfach so.
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